Missverständnisse und Wahrheiten - über Hunde und ihre Besitzer

Welpenschutz - ein Thema, viele Meinungen und immer nur eine Kernaussage.
Hier habe ich ein paar Ausschnitte verschiedener Webseiten zusammengestellt, bitte beachten sie die Quellhinweise.



Welpenschutz

In der Tat ist es erstaunlich, was sehr junge Hunde im Kontakt mit anderen meist dürfen. Dies gilt jedoch zu Hause, bei Hunden im selben Haushalt, die an die Welpen gewöhnt wurden.
Kommunikation will gelernt sein - auch von Hunden untereinander
Hunde kommunizieren untereinander über sehr fein abgestimmte, für uns oft kaum oder gar nicht wahrnehmbare Signale. Ein leichtes Heben oder Senken der Rute, eine veränderte Ohrenstellung, ein leichte Kopfdrehung - für ausgewachsene Tiere, vor allem, wenn sie sich kennen, alles eindeutig und klar erkennbar.
Welpen müssen diese differenzierte Körpersprache in ihren Feinheiten erst noch lernen. Dies geht erstaunlich schnell und Welpen lernen sehr bald, mit entsprechender Körpersprache zu zeigen, dass sie sehr wohl wissen, dass die anderen zu respektieren sind. Aber sie können es nicht immer sofort.
Da gibt es dann ausgewachsene Hunde, die sehr souverän aufgrund ihres Charakters oder ihrer bisherigen Lebenserfahrung die Kleinen ertragen und sogar anlernen. Dieses Verhalten mag für die meisten Hunde zutreffen, vor allem, wenn sie regelmäßig derartige Kontakte haben. Rüden und auch ältere Hündinnen gehören häufiger zu dieser Kategorie.
Hündinnen, vor allem kurz vor oder während der Hitze, oder auch Junghunde, die zwar äußerlich schon fast ausgewachsen aussehen, aber dennoch selber dabei sind, ihre Position in einem Rudel zu erobern oder zu festigen, reagieren häufiger und viel eher abweisend und auch schon mal grob.
Unliebsame Begegnungen
In der Regel geht dies mit einem kurzen Knurren, Stoßen oder auch folgenlosem Schnappen ab. Welpen können hierauf mit einer Palette an Verhaltensweisen reagieren, die von Abducken über Demutsgebärden bis hin zu lautem, markerschütterndem Geschrei reicht. Wenn sich die Situation dann beruhigt hat, stellt man fest, dass ein Großer nur gewarnt und nicht zugebissen hat.
Da aber nicht alle Hunde ausreichend sozialisiert werden und es auch schlechte Lernerfahrungen und dann andere Reaktionen gibt, kann man sich nicht darauf verlassen, dass Begegnungen zwischen jungen und älteren Hunden immer harmonisch verlaufen.
Was heißt das für erste Begegnungen eines Welpen mit fremden Hunden?
Seien Sie vorsichtig und vor allem aufmerksam. Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine und führen Sie ihn langsam an andere Hunde heran. Erkundigen Sie sich bei den Besitzern der anderen Hunde, wie diese mit Jungtieren umgehen.
Unterbinden Sie stürmische Begrüßungen, und vor allem lassen Sie Ihren jungen Hund nicht bei anderen auf den Widerrist, den Schulterbereich, springen.
Wie und wo kann ein Welpe die "Hundesprache" am besten lernen?
Besuchen Sie mit Ihrem Hund eine Welpenschule. Dort kann er gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen die "Hundesprache" erlernen.Im günstigsten Fall gibt es dort auch einen erfahrenen, ruhigen, älteren Hund, der dieses Lernen deutlich, aber für Ihren Hund unproblematisch unterstützt.
(Quelle: Royal Canin, Webside)

Welpenschutz besagt, dass Welpen angeblich bei älteren Hunden eine weitreichende „Narrenfreiheit“ hätten, von ihnen nicht angegangen und nicht verletzt würden; für menschliche Beobachter stelle sich diese Zurückhaltung demnach als Form biologisch-sozial bedingter Toleranz dar. Diese Deutung von Verhaltensweisen der Hunde wird vor allem von Hundehaltern vertreten; Welpenschutz ist kein Fachausdruck der Verhaltensforschung.
Bekannt ist mittlerweile, dass es einen generellen Welpenschutz nicht gibt. Eine erhöhte Toleranz genießen Welpen nur in ihrem eigenen Rudel oder bei besonders toleranten und an Welpen gewöhnten Hunden; eine generelle Beißhemmung zum Schutz von Welpen kann nicht von jedem Hund erwartet werden, außer er wurde entsprechend sozialisiert. Problematisch ist zudem, dass die Bezeichnung Welpe unscharf auch auf bereits entwöhnte Junghunde angewandt wird.
Bei Wölfen in der freien Wildbahn findet kein Kontakt von Wolfswelpen zu rudelfremden Tieren statt, da die Mutter fremde Tiere niemals an ihre Welpen heranlassen würde. Wolfsrudel besiedeln ihre eigenen großen Territorien, vermeiden jeglichen Kontakt zu anderen Rudeln und hierdurch mögliche Streitigkeiten.
Quelle: Wikipedia


Gibt es einen generellen Welpenschutz?
Unter Hundehaltern ist die Ansicht fest verankert, daß Welpen auch im Umgang mit fremden Hunden uneingeschränkten „Schutz“ genießen, da bei jedem erwachsenen Tier eine automatische Beißhemmung „programmiert“ ist. Hunde, die diesem ungeschriebenen Gesetz nicht folgen, werden hinlänglich als „verhaltensgestört“ angesehen.
In der Regel schützt die Wolfsmutter oder ein Babysitter alle Welpen um Höhlen- und Rendezvousplätze, und kein fremder, dem Rudel nicht zugehöriger Wolf würde es wagen, dem Nachwuchs näherzukommen. Hundemütter verhalten sich ähnlich. Sie können gegenüber dem im gleichen Hausstand lebenden Vater der Welpen zumindest in den ersten Wochen ausgesprochen mißtrauisch, ja sogar aggressiv sein.
Trifft der Welpe z.B. im Park jedoch auf einen (oder gar mehrere) ihm fremde, juvenile Hunde (sog. Halbstarke), ist eine oftmals sehr grobe Behandlung KEINESWEGS ausgeschlossen.
Ältere Hunde sind in der Regel ausgesprochen vorsichtig, gehen sehr stürmischen Welpen gerne aus dem Weg. Manch Halter weiß allerdings auch um seinen sehr enthusiastischen und fremde Hunde in Schwanz und andere Körperteile beißenden Welpen.
Meist warnt der „Belagerte“ durch Knurren oder Brummen, wendet den Schnauzengriff an und zieht sich dann zurück. Hat ein erwachsener Hund jedoch eine extrem enge Beziehung zu seinem Halter, kann er gegenüber einem Welpen in unmittelbarer Nähe „seines Sozialpartners“ durchaus unwirsch reagieren.
Statt den Begriff der Eifersucht zu diskutieren, sollten wir eine solche Situation doch lieber als Behauptung eines zuvor geschaffenen Sozialstatus innerhalb einer Mensch/Hund-Beziehung sehen, den es im Ernstfall zu verteidigen gilt.
Zusammengefaßt „funktioniert“ der Welpenschutz meistens, jedoch längst nicht generell. Ausnahmen bestätigen die Regel. Manchmal muß auch ein Welpe durch Schmerzassoziation die Grenzen seiner eigenen Hemmungslosigkeit zu spüren bekomme.
(Quelle: Günther Bloch: Der Wolf im Hundepelz, 1998)

Welpenschutz
Die Behauptung, Welpen genießen bei anderen Hunden immer und in jeder Situation „Welpenschutz“, ist so allgemein leider nicht zutreffend. Sicher gibt es einen Welpenschutz, aber dieser gilt nur für Welpen des eigenen Rudels! Für fremde Welpen gilt dieser nur sehr eingeschränkt oder gar nicht.
Die meisten Hunde sind zwar mit Welpen, auch fremden, sehr gutmütig, aber verlassen sollten Sie sich darauf auf keinen Fall! Handelt es sich gar um eine erwachsene,
instinktsichere Hündin, ist es durchaus möglich, dass diese einen fremden Welpen wegbeißt und verletzt!
Treffen Sie also mit Ihrem Welpen auf erwachsene Hunde, fragen Sie den Besitzer, ob sein Hund mit Welpen freundlich ist. Lautet die Antwort: „Aber Welpen haben doch Welpenschutz“ oder „Weiß ich nicht“, dann lassen Sie eine Hundebegegnung nicht zu! Negative Erfahrungen mit anderen Hunden sollte Ihr Welpe nicht machen! Dies gilt natürlich nicht für kleinere Zurechtweisungen eines angemessen handelnden erwachsenen Hundes.
Schulen Sie Ihre Beurteilungsgabe bei einem Besuch einer guten Welpenspielgruppe!
(Quelle: Nicole Hoefs / Petra Führmann: Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde, 1999)

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